Nippon Animation
Trotz der vorübergehenden Pause des renommierten Studio Ghibli hat der Stellenwert des japanischen Animationsfilms keineswegs nachgelassen. Im Gegenteil: Sowohl seine ungewöhnlich große kreative Vielfalt als auch der ungebrochene Erfolg an den heimischen Kinokassen bestätigen Japans Ruf als Hochburg des Animationsfilms, in deren Liga kaum eine andere Filmnation mitmischt. Die große inhaltliche und formale Bandbreite der Gattung beweist dieses Jahr erneut die Sektion NIPPON ANIMATION. Mit THE EMPIRE OF CORPSES und HARMONY sind gleich zwei Adaptionen von Romanen des Science-Fiction-Schriftstellers Project Itoh vertreten, die jedoch jeweils einen ganz eigenen visuellen Ansatz haben. Eine ungewöhnliche Herangehensweise wählte der Autorenfilmer Shunji IWAI, der mittels Rotoskopieverfahren THE CASE OF HANA & ALICE, den ersten Anime in seiner 25-jährigen Karriere, verwirklichte. Ganz klassisch animiert ist hingegen der preisgekrönte Historienfilm MISS HOKUSAI von Keiichi HARA. Einen Einblick in Arbeiten jenseits hochbudgetierter Großproduktionen bieten schließlich die Abschlusskurzfilme der Tokyo University of the Arts sowie das Kurzfilmprogramm A WILD PATIENCE – INDIE ANIMATED SHORTS BY WOMEN.