Pressemitteilung 30. Mai 2016

Preisverleihung beim 16. Nippon Connection Filmfestival
Eine Komödie über einen alternden Yakuza, ein Familiendrama und ein Dokumentarfilm ausgezeichnet

Nach sechs Tagen mit über 100 Filmen aus Japan und einem vielfältigen Kulturprogramm endete am 29. Mai das 16. Japanische Filmfestival Nippon Connection in Frankfurt am Main. Mit weit über 16.000 Besuchern wurde der Besucherrekord vom letzten Jahr übertroffen, und viele der Filmvorführungen, Konzerte und Workshops waren schnell ausverkauft. Das lag sicher nicht zuletzt an den rund 60 Gästen: Regisseure, Schauspieler, Produzenten und Künstler aus Japan und der ganzen Welt, die angereist sind, um ihre Werke dem Publikum zu präsentieren. Der feierliche Abschluss des Festivals war die Preisverleihung am letzten Festivaltag im Künstlerhaus Mousonturm.

Der Publikumspreis Nippon Cinema Award ging in diesem Jahr an Ryuzo and the Seven Henchmen von Takeshi Kitano. Der Spielfilm über einen Yakuza der alten Schule thematisiert ironisch die alternde Gesellschaft Japans. Der Regisseur kehrt damit zu seinen komödiantischen Wurzeln zurück. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird zum zwölften Mal vom Bankhaus Metzler aus Frankfurt am Main gestiftet. Gerhard Wiesheu vom Bankhaus Metzler überreichte den Preis an den Produzenten Shozo Ichiyama von Office Kitano.

Mit dem Nippon Visions Audience Award wurde Under the Cherry Tree von Kei Tanaka ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm überzeugte als feinfühliges Portrait älterer Bewohner eines Sozialbau-Komplexes. Die Filmemacherin nahm den Award persönlich entgegen. Der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis wurde zum dritten Mal vom Japanischen Kulturzentrum Frankfurt gestiftet.

Der Gewinner des Nippon Visions Jury Award ist Takeo Kikuchi. In seinem eindrucksvoll gespielten Familiendrama Dear Deer erzählt der junge Regisseur von einem zerrütteten Geschwisterverhältnis und thematisiert dabei die Stagnation in japanischen Kleinstädten. Der Film beeindrucke besonders durch die leichtfüßige Regiearbeit und das Schauspiel der weiblichen Heldin, betonte die Jury. Die drei Juroren waren der deutsche Filmemacher Gunter Deller, Office Kitano-Produzent und Programmdirektor beim FILMeX Festival Shozo Ichiyama und Filmkritikerin Yuka Kimbara. Als Preis gibt es eine Untertitelung für das nächste Filmprojekt – gestiftet von der Japan Visualmedia Translation Academy (JVTA) aus Tokio.

Eine lobende Erwähnung in der Kategorie Nippon Visions erhielten gleich zwei Filme. Der Dokumentarfilm Under the Cherry Tree von Kei Tanaka wurde nicht nur vom Publikum zum Favoriten gewählt, sondern auch von der Jury als große Leistung hervorgehoben. The Man Who Was Eaten, eine Science Fiction-Komödie des 1993 geborenen Regisseurs Keisuke Kondo wurde ebenfalls besonders gelobt – als originelle Gesellschaftssatire, wie Juror Gunter Deller sagte. Nach der Preisverleihung wurde der Abschlussfilm Pieta in the Toilet in Anwesenheit des Regisseurs Daishi Matsunaga gezeigt.

Nippon Connection findet im nächsten Jahr zum 17. Mal statt, und der Termin steht schon fest: Vom 23. bis 28. Mai 2017 werden das Künstlerhaus Mousonturm und das Theater Willy Praml in der Naxoshalle wieder zum Zentrum für japanische Filmkultur.

Der Veranstalter
Das Japanische Filmfestival Nippon Connection wird in ehrenamtlicher Arbeit vom 70-köpfigen Team des gemeinnützigen Vereins Nippon Connection e.V. organisiert. Es steht unter der Schirmherrschaft von Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, und Takeshi Kamiyama, Generalkonsul von Japan in Frankfurt am Main.